up2LIMS - Lösungen für QC Labore | Nahaufnahme einer pharmazeutischen Abfüllanlage mit einer Reihe von Metallstempeln über Glasampullen, die mit einer blauen Flüssigkeit gefüllt sind. Die Ampullen sind in einer gebogenen Reihe angeordnet.

LIMS: Der unterschätzte Digitalisierungshebel in der Qualitätskontrolle

Echtzeitdaten als Schlüssel zur Qualitätssicherung und besseren Entscheidungen

In Zeiten von Industrie 4.0 und Smart Manufacturing liegt der Fokus vieler Unternehmen auf der Optimierung von Produktionslinien, modernen Maschinenparks und der Vernetzung von Systemen in der Produktion. Ein Bereich wird dabei jedoch oft übersehen: das Labor-Informations- und Management-System (LIMS) in der Qualitätskontrolle. Dabei kann gerade ein LIMS der Schlüssel zu effizienteren Prozessen, besserer Datenintegrität und einer höheren Produktqualität sein. Dieser Artikel zeigt, warum kleine und mittelgroße Fertigungsunternehmen sowie Labore ein LIMS nicht länger als bloßes „Nice-to-Have“ betrachten sollten, sondern als strategisches Werkzeug für den Produkterfolg. 

Qualitätskontrolle ohne LIMS: Herausforderungen und Risiken

In einem typischen Fertigungsunternehmen durchläuft jedes Produkt mehrere Qualitätsprüfungen – von der Wareneingangskontrolle über Zwischenprüfungen bis zur finalen Freigabe. Doch ohne ein modernes LIMS führen diese Prozesse oft zu ineffizienten und fehleranfälligen Abläufen:

  • Manuelle Probenplanung und -kennzeichnung: Zeitaufwendig und anfällig für Verwechslungen. 
  • Handschriftliche Dokumentation von Messwerten: Hohe Fehlerquote bei der manuellen Datenerfassung. 
  • Zeitintensive Übertragung in Excel-Tabellen: Medienbrüche bedeuten Zeitaufwand und erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Übertragungsfehlern, wenn die Übertragung manuell durchgeführt wird. 
  • Schlechte Kommunikation zwischen Abteilungen: Verzögerungen bei Freigabeprozessen und der Fehlerbehebung oder Fehlererkennung. 
  • Aufwändige Erstellung von Prüfzertifikaten: Regelmäßige Datenkollektion ist ein massiver Ressourcenfresser. 

Die Folge: Steigende Kosten, Qualitätsrisiken und ein höherer Druck auf Mitarbeiter.

Schritt 1: Laborautomatisierung mit LIMS starten

Ein modernes Laborinformationsmanagementsystem bildet die Basis für die Digitalisierung der Qualitätskontrolle. Es automatisiert manuelle Schritte, basiert auf klar definierten Workflows und schafft so mehr Effizienz und Transparenz

Typische Funktionen eines LIMS:

  • Automatisierte Probenregistrierung: Eindeutige IDs verhindern Verwechslungen. 
  • Direkte Datenübernahme aus Analysengeräten: Messwerte fließen nahtlos ins System. 
  • Digitale Workflows für Probenmanagement: Transparenz vom Eingang bis zur Freigabe. 
  • Regelbasierte Freigabeprozesse: Schnellere Entscheidungen durch standardisierte Kriterien. 
  • Automatische Erstellung von Prüfberichten: In Sekunden statt Stunden verfügbar. 

Durch diese Automatisierung wird nicht nur der Zeitaufwand reduziert, sondern auch die Datenqualität und Datenintegrität signifikant verbessert. 

Kreisförmiges Prozessdiagramm eines Qualitätskontroll-Workflows, das sechs Schritte zeigt: Prüfauftrag/Inprozesskontrolle, Anmeldung Prüfauftrag, Probenregistrierung im Labor, Messung und Ergebniserfassung, Prüfung und Freigabe, sowie Datenauswertung/Reporting und Zertifikate. Jeder Schritt wird durch ein symbolisches Icon dargestellt und ist durch Pfeile mit den anderen Schritten verbunden.

Schritt 2: Systemintegration – LIMS als Multiplikator

Der wahre Mehrwert eines LIMS zeigt sich erst durch seine Integration in die bestehende Unternehmens-IT. Vernetzte Systeme ermöglichen, dass die Qualitätskontrolle nicht isoliert bleibt, sondern alle Abteilungen von der Automatisierung profitieren. 

  1. ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning)
    • Automatischer Import von Prüfaufträgen.
    • Direkte Rückmeldung von Freigaben ins System.
    • Synchronisation von Materialstatus und Prüfberichten.
  2. MES-Systeme (Manufacturing Execution Systems)
    • Prozessanpassungen in Echtzeit basierend auf QS-Daten.
    • Predictive Quality durch kontinuierliche Datenanalysen.
    • Sofortige Reaktion auf Grenzwertüberschreitungen.
  3. Lieferantenportale
    • Digitaler Austausch von Prüfzertifikaten.
    • Bewertung der Lieferantenqualität anhand realer Daten.
    • Reduzierung von Papierarchiven und manuellen Eingaben.

Durch eine nahtlose Vernetzung können Unternehmen nicht nur schneller, sondern auch präziser auf Qualitätsprobleme reagieren. 

Schritt 3: Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit stärken

Ein modernes LIMS schafft die Grundlage für echte interdisziplinäre Zusammenarbeit:

  • Produktion erhält Echtzeit-Feedback zu Qualitätsparametern und kann Prozesse sofort anpassen. 
  • Entwicklung greift auf historische Qualitätsdaten zu, um Produkte zu verbessern. 
  • Einkauf profitiert von objektiven Lieferantenbewertungen. 
  • Management hat Zugriff auf KPIs, die eine fundierte Entscheidungsfindung unterstützen. 

So wird die Qualitätskontrolle zu einem zentralen Element der gesamten Unternehmensstrategie, da unternehmensrelevante Entscheidungen auf Basis von Echtzeitdaten und bereichsübergreifend Insights möglich sind.

Vorteile eines modernen LIMS: Mehr als Digitalisierung

Die Investition in ein innovatives LIMS ist mehr als nur Labordigitalisierung, es ist der Schlüssel zu: 

  • Höherer Produktqualität: Durchgängige Datenintegrität und präzisere Analysen. 
  • Schnelleren Durchlaufzeiten: Automatisierte Prozesse beschleunigen Prüfungen. 
  • Verbesserter Compliance: Lückenlose Dokumentation und Audit-Trails. 
  • Fundierteren Entscheidungen: Echtzeitdaten für optimierte Prozess. 

Besonders bei produktrelevanten Entscheidungen zeigt sich der wahre Mehrwert eines vernetzten LIMS-Systems. Die Verfügbarkeit von Echtzeitdaten ermöglicht es Unternehmen, Produktionsparameter dynamisch anzupassen, noch bevor es zu Qualitätsabweichungen kommt. Gleichzeitig können Materialeigenschaften in Echtzeit überwacht und Prozesse automatisch nachgeregelt werden, was eine gleichbleibend hohe Produktqualität sicherstellt. 

Auch die Freigabe von Chargen profitiert erheblich: Was früher manuelle Prüfungen und viel Zeit in Anspruch nahm, kann dank umfassender Datenanalysen innerhalb von Minuten erledigt werden. Zusätzlich bietet ein LIMS wertvolle Einblicke in historische Daten, die genutzt werden können, um Produktrezepturen gezielt zu optimieren. 

Darüber hinaus eröffnet ein vernetztes LIMS die Möglichkeit, prädiktive Qualitätsmodelle zu entwickeln. Solche Modelle helfen dabei, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, bevor diese zu Produktionsausfällen oder Qualitätsmängeln führen. Fundierte Entscheidungen wie „Make-or-Buy“ können auf Basis objektiver Qualitätskennzahlen getroffen werden, was Unternehmen mehr Sicherheit und Flexibilität verschafft. Ebenso kann die Qualität von Lieferanten in Echtzeit bewertet werden, sodass diese Informationen direkt in die Beschaffungsstrategie einfließen. 

Die Integration von LIMS in die IT-Landschaft eines Unternehmens schafft die Grundlage für eine datengetriebene Qualitätsstrategie. Entscheidungsträger haben stets Zugriff auf aktuelle Qualitätstrends, können Zusammenhänge zwischen Prozessparametern und Produktqualität analysieren und Produktionslinien in Echtzeit miteinander vergleichen. Zudem liefert ein LIMS wichtige KPIs, die kontinuierliche Verbesserungsprozesse effektiv unterstützen. 

Fazit: LIMS als Schlüssel zu einer datengetriebenen Zukunft

Unternehmen, die ein LIMS als strategisches Werkzeug begreifen, sichern sich langfristig einen Wettbewerbsvorteil. Die Digitalisierung der Qualitätskontrolle ist der Ausgangspunkt für eine datengetriebene Transformation, die weit über das Labor hinausgeht. 

Investieren Sie in die Zukunft Ihrer Qualitätskontrolle – mit einem modernen LIMS, das Ihre Prozesse optimiert und Ihr Unternehmen auf Erfolgskurs bringt.

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